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Trust Building

Trust Building: Nadine Dlouhy im Experten-Interview

Seitdem die berühmt-berüchtigten „Fake News“ im Internet kursieren, ist es wohl noch schwieriger geworden, das Vertrauen der Menschen zu gewinnen. Das gilt auch für Unternehmen. Nadine Dlouhy, Expertin für strategische Markenentwicklung & Positionierung, gibt dir im exklusiven Interview wichtige Tipps an die Hand, mit denen das Trust Building dennoch gelingen kann.

Frau Dlouhy, was zeichnet Ihrer Ansicht nach ein vertrauenswürdiges Unternehmen aus?

Nadine Dlouhy: Ein vertrauenswürdiges Unternehmen zeichnet sich durch Authentizität, eine eindeutige Haltung und ein starkes emotionales Image aus – und zwar nach innen wie nach außen. Die eigene DNA sollte im Interesse von Angebot und Nachfrage intelligent und geschärft in den Markt und in die Herzen der Menschen platziert werden, um das Markengefühl beim Endverbraucher zu stärken. Hierzu können die Dynamiken des Marktes zur langfristigen Zukunftsgestaltung genutzt werden.

Gute Beispiele für die Erlebbarkeit in den sozialen Medien sind die Unternehmen der Automobilbranche wie BMW oder Mercedes-Benz, welche Millionen von Followern haben und täglich durch neue visuelle Beiträge ihre Präsenz im Internet stärken. Auch das Image der Geschäftsführung kann hierbei eine entscheidende Rolle spielen. Beeindruckende Beispiele hierfür sind Persönlichkeiten wie Elon Musk oder der bereits verstorbene Steve Jobs, welche mit ihrer persönlichen Haltung Vertrauen geschaffen haben und somit die Marke zur entscheidenden Wirtschaftskraft entwickeln konnten.

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Die mächtigen Vorteile des Unternehmens-Trustbuildings:

  1. Steigerung der Marktwahrnehmung nach innen und außen
  2. Positive Beeinflussung der Mitarbeiterzufriedenheit
  3. Steigerung der Unternehmensperformance
  4. Stärkung von Loyalität und Bindung der wichtigen Mitarbeiter an das Unternehmen
  5. Schaffung eines starken Zusammenhaltes und eines soliden Gefüges in Krisenzeiten

Welche Mittel stehen Unternehmen zur Verfügung, um Vertrauen aufzubauen? Wo setzt man konkret an?

Nadine Dlouhy: In einem immer härter umkämpften Markt mit Preis- und Produktgleichheit wird das Image einer Marke, eines Unternehmens, aber auch von Menschen zunehmend zur alles entscheidenden Wirtschaftskraft. Das heißt im Klartext, Konsumenten kaufen weniger das Produkt als vielmehr das Gefühl, das a) beim Kauf entsteht oder b) durch das Produkt erworben wird. Setze dein Unternehmensimage gezielt als „Kauf-Treiber“ ein. Denn: Image. Macht. Erfolg.

Image ist emotionale Identität. Image ist die Sehnsucht nach einem emotionalen Mehrwert, der über Kauf und Nichtkauf entscheidet. Imageorientierte Unternehmen können auf Umsatz- und Wertsteigerungen von bis zu 50 Prozent aufbauen, welche über einen langen Zeitraum anhalten – denn Image ist mehr als Sichtbarkeit. Frei nach dem Motto: „Schaffst du Gutes? Dann rede darüber„. Das macht dich erlebbar und für Außenstehende greifbar. Gerade soziale Netzwerke machen das in der heutigen Zeit einfacher denn je.

Zudem sind die Haltung und das Trust Building essenzielle Faktoren, wenn es um Kaufentscheidungen geht. Hat der Mensch Vertrauen gefasst, hilft ihm dies bei der Kaufentscheidung. Beim Aufbau eines vertrauenswürdigen Unternehmens setzen wir zuallererst beim Menschen an. Denn der Mensch ist Erfolgsfaktor Nr. 1. Das bedeutet aber auch, dass er dafür ein Ziel definiert und fokussiert, welches er dann mit einem Plan und einer Strategie nachhaltig umsetzt, sprich realisiert.

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Mein Tipp: Definiere deine Werte-DNA und schaffe einen persönlichen Fingerabdruck im Markt. Auch Unternehmen haben eine Persönlichkeit, welche durch die Außendarstellung und Haltung wahrgenommen wird. Kommuniziere und lebe deine Unternehmenswerte und Haltung verständlich und authentisch. Du bist nicht „irgendwer“, also präsentiere sich auch nicht „irgendwie“. Das gilt auch für dein Unternehmen.

Viele Unternehmen reden über Professionalität, verfügen aber nicht darüber und verkörpern mehr Schein als Sein. Eine starke Unternehmenshaltung erfordert eine klare Kommunikation. Kommunikation beginnt bei einem selbst. Immer. Das Ergebnis ist Authentizität. Und diese gibt wichtige Orientierung – nach innen wie nach außen.

Stichwort Kununu: Was raten Sie Unternehmen für den Umgang mit der Bewertungsplattform?

Nadine Dlouhy: Bewertungsplattformen sollten grundsätzlich aktiv beworben werden. Damit arbeiten Sie proaktiv gegen das Problem aller Bewertungsplattformen, dass nämlich die meisten Menschen nur handeln, wenn es etwas Negatives zu berichten gibt. Positive Ereignisse werden schnell vergessen, wodurch ohne aktives Handeln nur eine geringe Anzahl an positiven Bewertungen zustande kommt.

Kununu ist, wie auch andere Plattformen dieser Art, ein zunehmender Faktor des Employer Branding. XING taucht beispielsweise immer wieder in den Top-Charts der Appstores auf, was die Wichtigkeit der Plattform widerspiegelt. Diese Bewertungsplattformen sind Markenbotschafter, und die gilt es zu gestalten – diese zu ignorieren, bedeutet unterlassene Unternehmenskommunikation und damit auch -führung.

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